auto-kultur-werkstatt (akw),
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Usakos – Photographs beyond ruins

Eine visuelle Konversation zwischen Vergangenheit und Gegenwart

07.11.2015 (Sa), 18.00: Vernissage

14.11., 21.11. (Sa), 15.00–18.00: Ausstellung

27.11.2015 (Fr), 18.00: Finissage

Fotoausstellung über die Stadt Usakos (Namibia), ihre Veränderung durch die Geschehnisse während der Apartheid bis in die Gegenwart und die Arbeit der sogenannten Wanderfotografen

photographs beyond ruins 1All Red Netball Team, Usakos (collection Cecilie //Geises)

Die Ausstellung „Usakos – Photographs beyond ruins" veranschaulicht anhand privater Fotosammlungen von vier namibischen Frauen die Geschichte der afrikanischen Bevölkerung in ihrem ehemaligen Heimatstadtviertel, der „old location" in der Kleinstadt Usakos, zwischen den 1920er und 1960er Jahren. Am Ende dieser Zeit hatte die Stadt nicht nur einen wirtschaftlichen Niedergang, sondern auch die Politik der südafrikanischen Kolonialmacht (1915–1990) zu erleiden. In Usakos wie in vielen anderen Städten Namibias wurde das Apartheid-Konzept einer segregierten Stadtplanung rücksichtslos umgesetzt. Zwangsumsiedlungen und Zerstörungen der alten Wohnquartiere der afrikanischen Bevölkerung waren die Folge, von der „old location" blieben nur noch Ruinen.

Besonders sind diese Fotos in zweierlei Hinsicht: Zum einen stellen sie seltene und den Archiven unbekannte, alltagshistorische Einblicke in die individuellen Lebensbereiche der afrikanischen Bevölkerung dar. Eigentümer, Urheber und Fotografen dieser Fotos sind afrikanisch, und es handelt sich immer um Bilder von namentlich bekannten Menschen, die nicht – wie in vielen öffentlichen archivarischen Sammlungen – nur als Mitglieder einer Gruppe, Ethnie oder eines Stammes dargestellt werden. Zum anderen bieten die Fotos einen kreativen Zugang zu der Geschichte dieses verschwundenen Stadtteils. Deshalb haben die Fotosammlungen sowohl ästhetischen Gehalt als auch historische Bedeutung.

photographs beyond ruins 2Photographer Jan Christian, Usakos old location, 1950s

(collection Gisela Pieters & Olga //Garoës)

Ergänzt werden die privaten Fotografien mit aktuellen Aufnahmen des südafrikanischen Fotografen Paul Grendon. Mit ihnen nimmt er Bezug zu den Ruinen der „old location" und zum heutigen Stadtbild, wodurch sich das visuelle Vermächtnis mit dem Gegenwärtigen verbindet und diese in einen Dialog miteinander treten.

Gisela Pieters and Olga //Garoës, 2013 (Paul Grendon)photographs beyond ruins 3

Die Ausstellung – in Form einer Dauerausstellung in Usakos und je einer Wanderausstellung in Afrika und in Europa und den USA – entstand als ein Gemeinschaftsprojekt von Studierenden und Dozierenden der Universitäten Namibia und Basel. Ergänzt und in Bielefeld umgesetzt wurde sie durch eine Gruppe von Studierenden und einer Dozentin der Geschichte an der Universität Bielefeld.